Wo bin ich gestartet?

Bevor ich darauf eingehe, was ich vom Modul BAIN erwarte, möchte ich zuerst davon erzählen was mein Background ist. So können meine Erwartungen in einen Kontext gesetzt werden und ich kann aufzeigen, in welchen Bereichen ich bereits Erfahrungen gesammelt habe, welche für BAIN relevant sein können.

2010 habe ich die Lehre als Fachfrau Information & Dokumentation in der Mediathek Brig angefangen und 2013 erfolgreich bestanden. Im Anschluss habe ich ein Jahr Vollzeit die Berufsmatura gemacht. Nach einem Jahr durchgehender Schule hatte ich die Nase erstmal voll von Schule und wollte arbeiten gehen. Einen Job habe ich beim Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in der Gruppe Verteidigung gefunden. Die auf drei Jahre befristete Stelle war im Rahmen eines Projektes geschaffen worden, um einerseits ein Ordnungssystem zu erstellen und andererseits physische Dokumente nachzuarchivieren. Hier konnte ich meine ersten Erfahrungen mit dem Thema Records Management sammeln. Unter Records Management versteht man physische und elektronische Geschäftsunterlagen während des ganzen Lebenszyklus optimal für die Geschäftsprozesse nutzbar zu machen und eine professionelle Archivierung zu gewährleisten. So habe ich gemerkt, dass mich dieses Themengebiet viel stärker interessiert als die Bibliotheks-Thematik. Nach den drei Jahren im Projekt konnte ich leider nicht übernommen werden und musste mir so eine neue Stelle suchen.

Dies gestaltete sich sehr leicht, da mir ein Job bei der Führungsunterstützungsbasis (FUB) angeboten wurde. Dies ist eine Abteilung der Armee, welche für die gesamte Informatik, sei dies Hardware, Software oder Netz, des VBS verantwortlich ist. Auch hier waren meine Aufgaben im Bereich Records Management. Als Mitarbeitende der Geschäftssteuerungsstelle gehörte es zu meinen Aufgaben im Geschäftsverwaltungs(GEVER)-System einkommende Aufträge von anderen Stellen zu triagieren, die Terminkontrolle zu machen oder selber Aufträge für andere Bereiche zu erfassen. Aufgrund einer Reorganisation haben sich nach rund einem Jahr die Aufgaben meines Teams sehr verändert. Die Geschäfssteuerung wurde ausgelagert und wir hatten nun eher einen Sekretariats-Charakter. Da dies nicht meinen Vorstellungen entsprach, strebte ich einen Job-Wechsel an.

So kam ich zu meiner momentanen Stelle. Ich arbeite bei PostFinance in der Fachstelle Archivierung. Wir sind verantwortlich Vorgaben und Kontrollen im Bereich Archivierung zu machen. Zudem sind wir auf fachlicher Seite verantwortlich für das Records Management- und Archivsystem. Bei diesen Aufgaben sehe ich den stärksten Zusammenhang mit dem Modul BAIN. In meinen vorherigen Jobs habe ich nur sehr selten mit der technischen Komponente des GEVER-Systems zu tun gehabt. Nun stelle ich Anforderungen an unser Archivsystem, führe Testings durch und arbeite so sehr eng mit den technischen Verantwortlichen des Systems zusammen.

Da ich oft in Meetings sitze, welche sehr technische Themen behandeln, z.B. Schnittstellenkonfigurationen, erhoffe ich mir vom Modul mehr Know-How in Sachen Archivsystem-Technik zu erhalten und so in diesen Meetings ein grösseres Verständnis an den Tag legen zu können. Zudem erwarte ich, dass die Thematik nicht nur theoretisch dargelegt wird, sondern auch praktisch angewendet wird. Auch spannend fände ich das Thema der Migration, sei dies auf Objekt- oder Metadatenebene, da dies ebenfalls ein Thema ist, das bei uns oft aufkommt.

NACHTRAG: Anfangs Januar habe ich wiederum den Job gewechselt und bin nun Service Owner und Manager GEVER beim Bundesamt für Raumentwicklung (ARE). Dabei bin ich für das Change- und Releasemanagement des GEVER-Systems zuständig, nehme Konfigurationen im System vor und bin zusätzlich verantwortlich für das Incidentmanagement.